Intelligente Bohrmaschine erkennt Baumschäden

Resistograph

Das Forschungszentrum Karlsruhe entwickelte in einer Technologietransfer-Zusammenarbeit eine feldtaugliche und obendrein mit rein mechanischem Innenleben robust arbeitende Bohrmaschine "Resistograph M 300". Sie dient zur Kontrolle alter Bäume. Verkehrsgefährdungen durch Baumschäden können damit drastisch reduziert werden.

Die Bohrmaschine Resistograph M 300 wurde gemeinsam mit dem Lizenznehmer Erich Hunger, IML (Instrumenta Mechanik Labor GmbH, Wiesloch), entwickelt. Siemißt mit einem Planetengetriebe den Bohrwiderstand einer 1,5 mm dicken Bohrnadel, deren Spitze 3 mm dick ist. Die Meßwerte werden auf einem regenfesten Wachspapierstreifen aufgezeichnet.Baumfäule mit Ligninabbau (Holzerweichung) oder Zelluloseabbau (Holzversprödung) lassen sich damit ebenso feststellen wie der Naßkern, der besonders bei Pappeln auftritt. Der Resistograph M 300 soll helfen, liebenswerte alte Bäume baumschonend zu kontrollieren, möglichst lange zu erhalten, aber auch akut gefährliche Bäume rasch zu erkennen, denn holzzersetzende Pilze können die Standfestigkeit von Bäumen drastisch mindern.


"Das mechanische Gerät ist nur halb so teuer wie die elektronischen Geräte mit Computeranschluß, die zur Zeit für diese Messungen verwendet werden" kommentiert Prof. Claus Mattheck vom Institut für Materialforschung des Forschungszentrums Karlsruhe, einer der Erfinder des Resistograph M 300.

 

Zusammen mit der VTA- Methode (Visual Tree Assessment), die eine Anleitung zum Verständnis der Warnsignale in der Körpersprache der Bäume gibt, ermöglicht der Resistograph M 300 eine objektivere Baumkontrolle. Darüber hinaus bietet sich ein weites Anwendungsgebiet bei der Defektermittlung im Holzbau.